Levadas, Wandern und Meer
Wanderwoche des OWK Rimbach auf der Blumeninsel Madeira.
Rimbach. Zum zweiten mal organisierte Wanderfürer Klaus Weiß vom OWK-Rimbach, mit der Unterstützung durch Wilhelm Dörr, eine Flugreise zu einer Wanderwoche im Ausland. Sechzehn hochmotivierte Wanderinnen und Wanderer besuchten die als Blumeninsel bekannte portugiesische Atlantikinsel um dort verschieden Aktivitäten zu unternehmen.
Gleich am Tag nach der Ankunft wurde auf der östlichen Halbinsel Ponta de São Laurenço eine Wanderung durchgeführt. Einzigartige Vegetationen am Wegesrand, bizarre Felsformationen vulkanischen Ursprungs und grandiose Ausblicke auf den Atlantik begleiteten die Gruppe auf der von einem deutschsprachigen Guide geführten Tour. Nach einer Pause an der Casa do Sardinha erfolgte der Rückweg zum Ausgangspunkt. Einige der Teilnehmer liessen es sich dabei nicht nehmen, diesen mit einem Speedboot über den Seeweg anzutreten.
Der darauf folgenden Tag wurde etwas ruhiger angegangen. Eine Bootsfahrt mit einem Katamaran stand auf dem Programm und versprach die Möglichkeit, Delphine und/oder Wale dabei zu beobachten. Bei sehr ruhiger See vor der Küste von Funchal ging es etwa 30-40 Minuten hinaus aufs offene Meer bis tatsächlich eine Gruppe von 4-5 Grindwalen auftauchte und sich zum 'Fotoshooting' in der Nähe des Bootes einfand. Danach steuerte der Katamaran eine kleine Bucht an, wo sich die Gelegenheit für einen kurzen Badeaufenthalt ergab.
Nach der Rückkehr zum Hafen war für die OWK-ler noch eine Besichtigung im Zentrum der Stadt Funchal angesagt. Die Markthalle, die 500 Jahre alte Kathetrale Sé, die Gasse mit den bemalten Türen und Stadtparks mit unzähligen botanischen Besonderheiten waren hierbei zu bestaunen. Das zum gleichen Zeitpunkt stattfindende Blumenfest Festa da Flor rundete den Stadtspaziergang ab.
Für den dritten Tag war eine Levadawanderung angesagt. Rund 2000 km umfasst das Netz der Levada genannten Wasserkanäle auf der ganzen Insel und dient bereits seit dem 15. Jahrhundert zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Anbauflächen. Die Wanderung entlang der Levada do Rei im Norden der Insel wurde diesmal durch den deutschsprachigen Guide José begleitet, welcher der Gruppe viel wissenswertes über die Natur der Insel und die Geschichte zum Bau und Betrieb der Levadas vermittelte. Die Besonderheiten bei dieser Wanderung waren die Durchquerung eines kurzen Tunnels und das Unterqueren eines Wasserfalls, der einigen der Wanderer eine herzhafte Dusche bescherte.
So ging es auch am nächsten Tag weiter mit einer Wanderung entlang der Levada do Risco und der Levada das 25 Fontes im Westen der Insel. Vom Startpunkt in 1300m Höhe bei Rabaçal führte uns unserer Guide José hinab in die Schlucht Ribeira Grande und von dort weiter durch Lorbeerwälder und großen Erikasträuchern zum Ziel, ein großer Teich mit Wasserfall, der von 25 Quellen gespeist wird. Dieses überaus beliebte und stark frequentierte Ziel macht auf den schmalen Pfaden für die Fußgänger eine Einbahnregelung notwendig. Auf dem Rückweg in Richtung Calheta wartete ein weiteres Highlight auf die Wanderer: Ein 800m langer Reitertunnel war zu durchqueren, bevor die Gruppe mit ihrem Schuttlebus wieder zum Hotel zurückgebracht wurden.
Die dritte und letzte Levadawanderung führte die OWK-ler in den Osten von Madeira. In Ribeiro Frio, bekannt durch seine große staatliche Forellenzuchtanlage, war der Ausgangspunkt für die Route entlang der Levada do Furado. Durch dichte immergrüne Loorbeer- und Heidewälder führte die ca. 11 km lange Strecke entlang des Wasserlaufes nach Portela. Die Ausblicke auf die höchsten Gipfel der Insel, dem Pico Ruivo und dem Pico do Arieiro sowie dem Nordatlantik bei Porto da Cruz sowie die Passage mehrerer kleiner Tunnels und Felsdurchbrüche bildeten die Höhepunkte dieser Tour.
Der letzte Tag vor der Rückreise nach Deutschland bestand unter anderem aus einem Besuch des botanischen Gartens von Funchal. Nach der kurzen Fahrt mit dem Bus dorthin gab es allerhand an floristischen Besonderheiten von tropischen Gewächsen aus aller Welt zu bestaunen, die dank des milden Klimas auf Madeira das ganze Jahr über wachsen und blühen. Nach dem Rundgang durch diese wunderbare Gartenanlage ging es mit der Gondelbahn in das Bergdorf Monte. Hier ist der Startpunkt für die weltweit bekannten Korbschlitten-fahrten, bergab durch die steilen und engen Gassen in Richtung Küste. Bequemer und mit Aussichten auf die Dächer von Madeiras Hauptstadt und die aufwendigen und bewundernswerten Strassenbauleistungen ist die Fahrt mit einer weiteren Gondelbahn bis hinab an den Hafen von Funchal.
Nach acht Tagen hiess es dann wieder Abschied nehmen von einem herrlichen Wandergebiet mit einzigartigen botanischen Vielfältigkeiten und einem besonderen, milden Klima. Sechszehn begeisterte OWK-ler blicken noch lange auf diese gelungene Wanderwoche zurück.